Monika Heinold, stellvertretende Ministerpräsidentin und schleswig-holsteinische Finanzministerin, und Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, durchtrennten gemeinsam mit dem CEO des UKSH, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Prof. Dr. Ralf Junker (2.v.r.), Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Ärztlicher Direktor Diagnostikzentrum, Dr. Daniel Häußermann (l.), Vorstandsvorsitzender Zech Hochbau AG und Walter Troger (r.), Geschäftsführer VAMED Standortentwicklung und Engineering GmbH (VSG) das Einweihungsband und machen so symbolisch den Weg frei.
Prozesse werden zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten optimiert, unter anderem durch die Einführung des derzeit höchstmöglichen Automatisierungsgrades bei der Laboranalytik. Das Herzstück der Labordiagnostik besteht aus einer vollautomatisierten Laborstraße im Wert von rund vier Mio. Euro, durch die nicht nur ein sehr hoher Durchsatz erreicht wird, sondern auch menschliche Fehler weitgehend ausgeschlossen werden. Daran angeschlossen wird eine 5,5 Kilometer lange Rohrpostanlage, die den Probentransport direkt von den Stationen ermöglicht – und dies mit zwei Geschwindigkeiten, da Blut des sanften und schonenden Transportes bedarf. Auch werden IT-Systeme betrieben, die ein sehr genaues Nachverfolgen jeder einzelnen Probe erlauben.
Die Labormedizin des UKSH ist deutschlandweit führend im Bereich der Gerinnungsdiagnostik und der neuroimmunologischen Diagnostik, bei der bestimmte Marker für Erkrankungen des Nervensystems bestimmt werden. Ebenso führend ist sie in der Diagnostik hormoneller Erkrankungen im Kindesalter. Mit ihren Leistungen versorgen unter anderem das Institut für Medizinische Mikrobiologie und das Institut für Krankenhaus- und Umwelthygiene nicht nur das UKSH, sondern auch zahlreiche weitere Krankenhäuser und Einrichtungen. Im neuen Zentrum wird außerdem die gesamte Spezialdiagnostik für die Dialog Diagnostiklabor GmbH durchgeführt werden, ein Tochterunternehmen des UKSH und der Helios Kliniken, das sich auf die labormedizinische Versorgung von Krankenhäusern außerhalb des UKSH spezialisiert hat.
Herausforderungen beim Bau gemeistert
Die Dimensionen des Neubaus sind beeindruckend: In rund 1,4. Mio. Arbeitsstunden haben die Arbeiterinnen und Arbeiter rund 8.000 Meter Rohrleitungen, 2.500 Meter Lüftungskanäle und 170.000 Meter Daten- und Elektrokabel verlegt. Zudem wurden mehr als 3.000 Datenports und 4.100 Stromanschlüsse eingebaut. Im Erdgeschoss und in den zwei folgenden Geschossen entstehen vorwiegend Laborbereiche. Im 3. Obergeschoss sind Fortbildungs- und Konferenzräume, Umkleideräume, Büros, ein Aufenthaltsraum sowie ein Ambulanzbereich vorgesehen. Die Technikzentrale des Gebäudes befindet sich ebenfalls im 3. Oberschoss und im darüber gelegenen Staffelgeschoss. Lagerflächen sind hauptsächlich im Kellergeschoss untergebracht.
„Die Zentralisierung der wichtigen diagnostischen Labore ist ein großer Meilenstein, wodurch die funktionalen Betriebsabläufe nun unter medizinischen und auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten effizient und effektiv organisiert sind. Ich bin sehr stolz auf unsere Planer und Projektsteuerer, die in vielen Arbeitsstunden ihre langjährigen Erfahrungen und ihr umfangreiches Fachwissen eingebracht haben und damit den komplexen Anforderungen etwa an Lüftungs-, Klima-, Kälte- und Labortechnik mehr als gerecht wurden.“
Walter Troger, Geschäftsführer VAMED Standortentwicklung und Engineering GmbH
„Laborbauten stellen aufgrund ihrer Komplexität immer eine Herausforderung für Planer und Bauunternehmen dar. Beim Bau des Laborzentrums in Kiel waren die Rahmenbedingungen durch Corona-Pandemie und die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Verfügbarkeit von Baumaterialien zusätzlich erschwert. Wir freuen uns deswegen besonders, dass wir unserem Kunden, dem UKSH, heute ein hochmodernes Gebäude übergeben können, das eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung in Schleswig-Holstein und darüber hinaus spielen wird.“
Dr. Daniel Häußermann, Vorstandsvorsitzender Zech Hochbau AG.
Der Umzug der Institute und Einrichtungen in das neue Laborzentrum soll bis Ende Juni 2024 abgeschlossen sein. Die Baukosten der kreditfinanzierten Maßnahme belaufen sich auf rund 27,6 Mio. Euro und es wurden technische Geräte im Wert von 12,5 Mio. Euro eingebaut.