Nach nur zwei Jahren Bauzeit hat VAMED am heutigen Freitag das neue Notfallzentrum auf dem Campus Mitte an die Charité übergeben. Die Charité feierte die bauliche Fertigstellung des Gebäudes mit rund 150 internen und externen Gästen. Darunter waren auch der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, sowie die Wissenschaftssenatorin und Charité-Aufsichtsratsvorsitzende Sandra Scheeres. Nachdem die medizinische Ausstattung des Gebäudes erfolgt sein wird, kann ab Ende Oktober der klinische Betrieb aufgenommen werden.
"Beispiel für erfolgreiches und pünktliches Bauen in Berlin"
Der Regierende Bürgermeister erklärte zum Erfolg des Projekts: "Mit dem Charité Notfallzentrum Mitte ist die Charité fit für die Zukunft und kann ihrer Bedeutung für die Bevölkerung der wachsenden Stadt absolut gerecht werden. Darüber hinaus ist die Umsetzung der Maßnahme im Zeit- und Kostenrahmen ein positives Beispiel für erfolgreiches und pünktliches Bauen in Berlin." Schon seit seiner Zeit als Senator für Stadtentwicklung ist Michael Müller mit dem Bauprojekt vertraut.
"Außerordentlich straffer Zeitplan"
Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité, betonte: "Der Zeitplan für das umfangreiche Bauprojekt war außerordentlich straff, und so sind wir stolz und erleichtert, unseren Patienten die gewohnte Spitzenmedizin nun in diesem hochmodernen und attraktiven Umfeld bieten zu können." Er fügte hinzu: "An diesem Tag gebührt der Dank auch Matthias Scheller, der das Projekt in der Anfangsphase als damaliger Direktor des Klinikums begleitet hat." Darüber hinaus dankte Prof. Einhäupl dem Bau-Chef der Charité Christian Kilz stellvertretend für die herausragende Arbeit der internen Bauabteilung.
"Verbesserung der Arbeitsumgebung"
Auch Sandra Scheeres, Senatorin und Charité-Aufsichtsratsvorsitzende, sieht die bauliche Fertigstellung des Neubaus als Höhepunkt vor Abschluss der kompletten Baumaßnahme: "Der Aufsichtsrat hat die Baumaßnahme seit vielen Jahren eng und vertrauensvoll begleitet." Sie ergänzte: "Das Charité Notfallzentrum Mitte bedeutet auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Verbesserung der Arbeitsumgebung, beispielsweise bei der Betreuung von Intensivpatienten." Zudem war es Sandra Scheeres ein Anliegen, den Beschäftigten der Charité für ihr Durchhaltevermögen während der Bauzeit zu danken.
Notfallzentrum trägt künftig den Namen Rudolf Nissens
Im Namen der einziehenden Bereiche zeigte sich Prof. Dr. Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor der Charité, erfreut über die hochmoderne Technik im Charité Notfallzentrum Mitte - Rudolf-Nissen-Haus, die Patienten und Mitarbeitern gleichermaßen zugutekommt. Darüber hinaus gab Prof. Frei einen kurzen Überblick über das bewegte Leben des Chirurgen Rudolf Nissen (1896-1981): "Es ist uns eine besondere Ehre, dieses Haus nach Rudolf Nissen zu benennen. Der namhafte Chirurg kam 1927 an die Charité und musste Deutschland 1933 aufgrund seiner jüdischen Herkunft verlassen. Er emigrierte zunächst in die Türkei, anschließend in die USA. Nach dem Krieg war er von 1952 bis 1967 Professor für Chirurgie an der Universität Basel."
Hochmoderne OP-Säle mit Tageslicht verbessern Aufenthaltsqualität
Das Gebäude ist ein fünfgeschossiger Kubus mit einem zentralen Lichthof und beherbergt drei große Bereiche: den OP-Bereich mit 15 hochmodernen OP-Sälen, zwei davon als Hybrid-OP mit integrierter Bildgebung; den intensivmedizinischen Bereich mit 71 Patientenbetten sowie die neue Zentrale Notaufnahme, die über die Zufahrt Philippstraße erreichbar sein wird. Im obersten Vollgeschoss werden der Aufwachraum und die Überwachungseinheit des zentralen OP-Bereichs durch Oberlichter erhellt. Die OP-Säle sind so angeordnet, dass sie indirekt Tageslicht erhalten. So wird die Aufenthaltsqualität für Patienten wie für Personal im zentralen OP-Bereich wesentlich verbessert.
Die Finanzierung des Neubaus, der über eine Nutzfläche von 7.785 Quadratmetern verfügt, erfolgt im Rahmen des Masterplans Charité. Die Baukosten in Höhe von rund 70 Millionen Euro sind Teil des Gesamtbudgets für den Bettenhochhauskomplex in Höhe von 202,5 Millionen Euro. Für die Umsetzung des Projekts hatte im Januar 2014 nach europaweiter Ausschreibung die als Generalunternehmer beauftragte Arbeitsgemeinschaft aus Ed. Züblin AG und VAMED Deutschland den Zuschlag erhalten. Züblin zählt zu den führenden deutschen Bauunternehmen, und VAMED ist ein international renommiertes Unternehmen für das Errichten und Betreiben von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen.
Bild oben links: Prof. Einhäupl, Senatorin Scheeres und Regierender Bürgermeister Müller (v. l. n. r.) vor dem Charité Notfallzentrum Mitte. Bild oben rechts: Feierliche Schlüsselübergabe: Prof. Einhäupl erhält von Olaf Demuth (Züblin) und Dr. Ernst Wastler (VAMED) den symbolischen Schlüssel (v. l. n. r.). Fotos: Foto: Charité/Wiebke Peitz (3), VAMED/Thorsten Springer (2).