Auf dem Campus der Uniklinik Köln haben Vertreter des Bauherrn und der Landesregierung den Grundstein für den Neubau der Prosektur gelegt, der von VAMED geplant und realisiert wird. Die Planung des hochkomplexen Gebäudes für die anatomische Forschung und Lehre erfolgt komplett digital nach der BIM-Methodik.
Der Neubau soll Ende 2024 fertig werden. Er ersetzt Gebäude aus den 1960er Jahren und wird mit modernster Technik ausgestattet. Auf den fünf Ebenen gibt es unter anderem zwei Präparationssäle und einen Histologiesaal mit 150 Mikroskopierplätzen. Dort werden pro Semester über 250 Studierende der Humanmedizin, der Zahnmedizin wie auch der Neurowissenschaften an den menschlichen Körper und seine Funktionsweise herangeführt.
In den ersten beiden Semestern ihres Studiums lernen sie im Kurs der Mikroskopischen Anatomie (Histologiekurs) mit Hilfe von Gewebeschnitten am Mikroskop den zellulären Aufbau der Gewebe und der Organe kennen. Im Kurs der Makroskopischen Anatomie (Präparierkurs) erfahren sie die größeren Strukturen des Körpers wie Skelett, Muskulatur, Blutgefäße und Nervenbahnen.
Das Gebäude dient jedoch nicht nur dem studentischen Unterricht, sondern ermöglicht auch wissenschaftliche Forschung, die das Zentrum Anatomie in enger Zusammenarbeit mit den Kliniken – vor allen den chirurgischen Fächern – betreibt.
Das Land Nordrhein-Westfalen und der Bund finanzieren die Kosten von rund 76 Millionen Euro jeweils zur Hälfte.
„Der Prosektur-Neubau ist ein Meilenstein für die Verbesserung der Lehre an der Uniklinik Köln. Medizinstudentinnen und -studenten lernen hier die Grundlagen für ihren Arztberuf, etwa die Rolle von Organ- und Gewebsveränderungen bei der Entstehung von Krankheiten. Durch die konsequente Beschleunigung von Planung, Genehmigung und Bau setzen wir uns als Landesregierung dafür ein, dass wir mit dem Neubau schnell vorankommen.“
Ina Brandes, Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen.
„Mit dem Neubau der Prosektur steht uns zukünftig eine der modernsten Einrichtungen ihrer Art in Europa zur Verfügung, die es erlaubt, dann auch ganzjährig Präparier-Kurse in der Anatomie abzuhalten. Das bedeutet für die Studierenden und Lehrenden eine signifikante Verbesserung der Lehre durch räumliche und zeitliche Entzerrung und eine optimierte Infrastruktur für Unterricht und Wissenschaft.“
Univ.-Prof. Dr. Gereon R. Fink, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und Vorstandsmitglied der Uniklinik Köln
(v.l.) Prof. Dr. Martin Scaal, Prof. Dr. Andreas Wodarz, Prof. Dr. Edgar Schömig, Ministerin Ina Brandes, Prof. Dr. Gereon R. Fink und Frederike Hofmann, Foto: Christian Wittke/Uniklinik Köln